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Stressbewältigung mit Budo: Ein Weg zur mentalen Widerstandsfähigkeit

In unserer modernen Gesellschaft sind Stress und Belastungen allgegenwärtig. Auch unter jungen Menschen. Das ist uns wieder einmal anlässlich einer Reihe an Workshops mit diversen Schulklassen der oberen Stufe bewusst geworden. In diesem Kontext haben wir uns intensiv mit dem Thema Resilienz und Stressbewältigung beschäftigt. Die Verbindung zwischen Kampfkunst und der mentalen Widerstandsfähigkeit stand im Fokus.

Der Weg zur Resilienz erfolgt in der Budo-Welt über die Arbeit mit dem Körper und der effizienten Nutzung der eigenen Energie. Dabei werden die dualen Kräfte, das treibende Yang und das beruhigende Yin, in ein ausgewogenes Gleichgewicht gebracht. Im Rahmen unseren Workshops haben wir nicht nur Schweiss vergossen, sondern auch wertvolle Erkenntnisse gewonnen. Denn Schüler und Schülerinnen stehen vor vielfältigen Herausforderungen und lernen gerade mit den Anforderungen des Erwachsenwerdens umzugehen. Viele von denen wünschen sich mehr Resilienz, um Ängste, Prüfungsstress und Zeitdruck besser im Griff zu haben. Manche sind schon von Natur aus mit etwas mehr Resilienz ausgestattet, andere müssen zuerst lernen und üben, die Kraft aus sich selbst zu schöpfen, nicht zu schnell aufzugeben oder sich von äusserlichen Umständen treiben zu lassen.

 

Psychische Widerstandsfähigkeit stärken

 

Die Kampfkunst bietet eine einzigartige Möglichkeit, die eigene Resilienz und Stressbewältigung zu trainieren. Durch das Training werden nicht nur körperliche Fähigkeiten aufgebaut, sondern auch die mentale Stärke entwickelt. Die Bewegungen und Übungen erfordern Konzentration, Schnelligkeit und Ausdauer, was zu einer Verbesserung der körperlichen Fitness führt. Gleichzeitig werden auch wichtige Fähigkeiten zur Stressbewältigung aufgebaut.

In einem Budo-workshop erfahren die Teilnehmer, dass es nicht einzig darum geht, kraftvoll zuzuschlagen, sondern eher darum, die eigenen Energien effizient einzusetzen und in die gewünschten Bahnen zu lenken.

 

  • Was ist mein Ziel?
  • Welche Ressourcen stehen mir zur Verfügung, um mein Ziel zu erreichen?
  • Welche ist die beste Strategie, um dahin zu gelangen, ohne sich unter Druck zu setzen oder in der Passivität zu stagnieren?

 

Dies erfordert ein hohes Mass an Selbstbewusstsein und Achtsamkeit.

Indem wir lernen, unsere Energie zu regulieren und gezielt einzusetzen, können wir den Stress reduzieren und unsere Ressourcen besser nutzen. Die körperliche Arbeit hilft dabei, den Körper bewusst wahrzunehmen, Spannungen abzubauen und in der eigenen Mitte Stabilität zu finden.

 

Yin und Yang für innere Stabilität

 

In der Kampfkunst ist das Konzept des Gleichgewichts von zentraler Bedeutung. Yang repräsentiert die aktive, treibende Kraft, die uns anspornt und Energie spendet. Yin hingegen symbolisiert die ruhige Seite, die für Entspannung und Erholung sorgt. Diese beiden Kräfte existieren in jedem von uns und müssen im Gleichgewicht gehalten werden, um Resilienz aufzubauen.

Wenn das Yang zu dominant wird, besteht die Gefahr von Überlastung, Stress bis hin zum Burnout. Wenn das Yin überwiegt, kann es zu Passivität und Mangel an Energie kommen. Ziel des Trainings ist es, diese beiden Kräfte im Einklang zu halten und eine harmonische Balance zu finden.

Durch die Übungen und Praktiken im Budo (Weg der Kampfkünste) werden wir darin geschult, sowohl das Yang als auch das Yin bewusst zu spüren und zu regulieren. Während dem Ausführen von Kampftechniken und Katas (festgelegten Bewegungsabläufen) zum Beispiel, erfahren wir das Yang in seiner dynamischen und kraftvollen Form. Hier lernen wir, unsere Energie zu fokussieren und in den richtigen Momenten einzusetzen. Gleichzeitig werden wir sensibilisiert für die Anzeichen von Überanstrengung und Stress. Durch bewusste Atemtechniken und gezielte Entspannungsphasen nach dem Training, finden wir Raum für das Yin. Diese Phasen der Ruhe und Entspannung helfen, die Energiereserven wieder aufzufüllen und dem Körper sich zu regenerieren.

 

Die eigenen Ressourcen optimal nutzen – Belastung und Regeneration

 

Das Streben nach Balance zwischen Yin und Yang hat auch eine übertragende Bedeutung für den Alltag. Indem wir uns bewusst machen, wie wir unsere Energie einsetzen und wie wir unsere Erholungsphasen gestalten, können wir eine bessere Balance zwischen Aktivität und Ruhe finden. Dies ermöglicht, den Stresspegel zu senken und die Belastbarkeit zu steigern. (Siehe auch Resilienz Training)

Wichtig ist daher der eigenen Wahrnehmung für die Bedürfnisse unseres Körpers und unserer Psyche zu sensibilisieren.

 

Selbstvertrauen und Flexibilität entwickeln

 

Eine weitere wichtige Komponente der Stressbewältigung ist die Entwicklung von Selbstvertrauen und innerer Stabilität. Wer sich seiner eigenen Fähigkeiten bewusst ist und sich sicher fühlt, ist besser gewappnet, um Stress und Herausforderungen zu begegnen. In der Kampfkunst werden wir dazu ermutigt, unsere Grenzen zutesten und immer wieder über uns hinauszuwachsen. Durch das Überwinden von körperlichen und mentalen Hindernissen gewinnen wir Selbstvertrauen und lernen, uns Herausforderungen realistisch zu stellen, ohne sich selber oder andere über- oder unterzuschätzen.

Eine lösungsorientierte Denkweise ist die Basis dafür.

Wer mit mit unvorhergesehenen Situationen konfrontiertwird, wie zum Beispiel in einem Kampf, ist schnelles Umdenken und Anpassungsfähigkeit gefragt. Diese Fähigkeit ist im Umgang mit stressigen Situationen im Alltag wertvoll. Wer lernt, flexibel und lösungsorientiert zu handeln, kann besser mit Veränderungen umgehen und sich auf neue Herausforderungen einstellen.

Die psychische Widerstandsfähigkeit ist eine grundlegende Kompetenz, die uns hilft, in einer sich ständig verändernden Welt zu bestehen.

 

Selbstreflexion und Handlungsfähigkeit

 

Während einer sportlichen Aktivität sind wir uns in der Regel bewusst, wann wir unsere Muskeln anspannen und entspannen. Wir sind uns auch bewusst, dass wir stets neue Übungen, Verhaltensweisen, Routinen und Anpassungen in unserem Training hinzufügen, um im Laufe der Zeit gewandter, stärker, ausgeglichener und flexibler zu werden.

Das Gleiche sollte auch für den Umgang mit psychischen Stress gelten. Erstaunlicherweise ist es vielen noch nicht so bewusst, in welchem Stresszustand sie sich befinden und was sie gerade benötigen: Der Umgang mit Stress beginnt daher mit Selbstbewusstsein.

 

  • Was geschieht mit mir, wenn ich gestresst bin?
  • Welcher positive Stress treibt mich und was/ wer oder welche Situation entzieht mir Kraft?

 

Denn Menschen haben eine gemeinsame physiologische Reaktion auf Stress, aber der Stress, den Sie erleben, ist einzigartig und individuell. Was bei einer Person eine Stressreaktion auslöst, mag bei einer anderen kaum registriert werden. Gleichermassen sind auch unsere Methoden der Erholung einzigartig: jeder sollte sich damit beschäftigen und für sich erkennen, welche Interaktionen bei ihnen konsistent Stress auslösen sowie zu welcher Tageszeit sie sich am energiegeladensten fühlen.

Je mehr wir über uns selbst und wie unser Körper tickt wissen, beziehungsweise je besser wir unsere Körpersignale wahrnehmen, desto besser können wir den Stress bewältigen und Stressreaktionen zu unserem Vorteil nutzen.

Wir sind seit einigen Jahren geehrt, jungen Menschen die kurz vor der dem Schulabschluss stehen, wichtige Impulse für ihren Weg des Erwachsenwerdens zu geben, da die psychische Widerstandsfähigkeit eine der entscheidenden Kompetenzen im Umgang mit Veränderungen und Herausforderungen ist.

 

Vier wichtige Botschaften zur Umsetzung dieser Prinzipien

 

 

1️⃣ 💡Offen und unvoreingenommen sein

 

Erweitern Sie ihre Handlungsspielraum und lassen neue Möglichkeiten zu.

Gibt es etwas, das Sie schon immer mal ausprobieren wollten – aber Sie haben es nicht getan, aus Angst, nicht gut darin zu sein? Probieren Sie es aus! Nur ausserhalb der eigenen Komfortzone kann Wachstum entstehen. So gesehen drückt sich Resilienz im Körper wie im Geist als Flexibilität-Kompetenz aus, die uns ermöglicht, widerstands- und anpassungsfähig und zugleich zentriert Neuem zu begegnen.

Beobachten Sie sich selbst und fragen Sie sich:

 

  • Verzichte ich darauf, etwas zu lernen oder zu tun, aus Angst, mich dabei zu blamieren?
  • Habe ich das Gefühl, dass mich eine Niederlage als Versager abstempelt?

 

Der Budo-Weg ist ein Weg des Lernens, der Entwicklung, der Hinfallen und wiederaufstehen, sodass jede Belastung zugleich eine Lernerfahrung wird. Genauso im Leben.

 

2️⃣🧐Lösungen suchen

 

Denke ich gleich „Ich kann das nicht“, wenn eine neue Aufgabe anstrengend wird?

Machen Sie weiter, gerade wenn es anstrengend ist.  Wenn man Herausforderungen angeht und überwindet, lernt man dazu und sammelt Erfolgserlebnisse. Wenn wir handeln und selbstwirksam nach Lösungen suchen, bauen wir unsere Resilienz -Muskeln auf. Wenn Sie merken, dass sie mit ihrem Tun was bewirken, wird sich auch Ihr Selbstbewusstsein entwickeln.

 

3️⃣👉Loslassen – den Blick nach vorne richten

 

Gibt es ein negatives Erlebnis in Ihrer Vergangenheit, dass Sie geprägt hat? Verdrängen sie nicht IhreEmotionen, sie sind alle wichtig: Wut, Ärger und Frust inklusive; nehmen Sie sie an aber verweilen Sie nicht darin. Eine Niederlage oder negative Erfahrung definiert Sie nicht!  Wer/ Was Sie ärgert, bestimmen Sie. Egal, was im Aussen passiert, das Wetter, Konflikte, toxische Begegnungen – wie sie darauf reagieren, wie viel Energie Sie darauf investieren, dürfen Sie immer selbst entscheiden. Energie folgt der Aufmerksamkeit. Worauf sie den Fokus richten, wird grösser.

Wechseln Sie bewusst Ihre Körper- und innere Haltung und konzentrieren Sie sich lieber auf die Fragen:

 

  • Was lerne ich aus diesem Erlebnis?
  • Wie kann ich daran wachsen?
  • Welche Ressourcen stehen mir zur Verfügung, wie kann ich weiter verfahren?
  • Bin ich im richtigen Umfeld, umgebe ich mich von Menschen, die mich unterstützen?
  • Wen kann ich sonst noch einbeziehen?
  • Was kann ich jetzt tun?

 

4️⃣💪Vom Wissen zum Handeln

 

Das hört sich so einfach an – aber wie setze ich es um?

Zwischen Sagen und Tun ist das Meer, habe ich oft als Kind von meinen Eltern gehört. In unserem Verstand leuchtet oft Einiges ein, doch unser Wissen anzuwenden, fällt uns manchmal schwer. Nicht weil es schwer ist, sondern weil wir denken, dass es schwer ist. Also, wenn wir von den Schülern gefragt werden, wie sie Ihre Erkenntnisse umsetzen können, antworten wir immer dasselbe: machen, nicht sprechen!

 

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