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Innere Ruhe: Warum mentale Stille deine Leistung stärkt
Inmitten des Lärms, die Stille hören
Ich stehe vor meiner nächsten Dan-Prüfung. Wochenlang habe ich Techniken gelernt, Bewegungsabläufe einstudiert, meine Reaktionen geschärft. Doch jetzt, kurz davor, spüre ich, dass das Wichtigste ist das Verdauen. Die Techniken müssen nicht nur in den Körper übergehen, sondern auch in den Geist. Ich muss ihnen Raum geben, sich zu verankern. Und dafür brauche ich mentale Stille.
In der Kampfkunst wissen wir: Die effektifsten Schläge sind die, die gezielt und instinktiv aus der kontrollierten, ruhigen Zustand kommen. Wer ziellos zuschlägt, ermüdet schnell. Wer aber innerlich spürt, weiss das richtige Timing, um mit Präzision zu treffen. Dieses Prinzip gilt nicht nur auf der Matte, sondern in jedem Bereich des Lebens. Auch im Business.
Schneller denken, besser entscheiden in drei Schritten
Ein guter Kampf besteht nicht nur aus schnellen Bewegungen. Er hat Struktur. Drei Phasen bestimmen, ob eine Technik sitzt:
- Beobachten: Du nimmst auf, analysierst die Bewegungen deines Gegners.
👉Genauso im Business: Du lernst, hörst zu, sammelst Wissen und bekommst Input. - Verarbeiten: Dein Unterbewusstsein sucht Muster, verknüpft, plant.
👉 Anders gesagt: Dein Gehirn lässt Ideen reifen, stellt Zusammenhänge her, entwickelt Visionen. - Handeln – Du setzt um, dein Wissen wird in Handlung verwandelt
👉So wie im Alltag: Du triffst Entscheidungen, setzt Strategie und Ideen um, suchst nach Lösungen und wirst kreativ.
Doch viele lassen Phase zwei aus. Sie rennen von Input zu Output, von Meeting zu Meeting, von Idee zu Umsetzung. Ohne Pause, ohne Stille.
Und was passiert? Sie agieren nicht mehr – sie reagieren nur noch.
Ihre Entscheidungen sind hektisch, ihre Kreativität versiegt, ihr Körper und Geist sind erschöpft.
Stille als Regeneration – Warum dein Gehirn einen Quiet Room brauch
Hast du schon mal nach einem langen Meeting das Gefühl gehabt, einfach rauszumüssen? Die Musik auszustellen? Das Fenster zuschliessen, um dem Geräuschpegel der spielenden Kinder zu entfliehen?
Dein Körper signalisiert dir damit: Ich brauche Stille.
Stille ist eine Form der Regeneration (Lese auch Entspannen und Energie aufbauen: wie gelingt es?), die unser Nervensystem beruhigt, unsere Gedanken klärt und uns erlaubt, bewusst zu handeln. Studien zeigen, dass anhaltender Lärm – sei es durch offene Bürolandschaften, ständige digitale Ablenkung oder den inneren Lärm unseres Gedankenkarussells – unsere Konzentration verringert, Fehlerquoten erhöht und Stresslevel steigen lässt.
Viele Unternehmen verfügen deswegen über Quiet Rooms, in denen Mitarbeiter sich zurückziehen können, um ihre Gedanken zu ordnen. Sie haben erkannt, dass die besten Entscheidungen oft nicht in vollen Besprechungsräumen getroffen werden, sondern in ruhigen Momenten der Konzentration.
Erst wenn wir das Erlebte verinnerlichen, wird Entwicklung möglich.
Drei Arten von Stille – und wie sie dich stärker machen
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Die äussere Stille – Der Raum um dich herum
Ein ruhiger Raum, ein Waldspaziergang, das bewusste Ausschalten von Ablenkungen. Das ist die Art von Stille, die dich aus dem Dauerrauschen holt und dein System herunterfährt. Sie gibt deinem Gehirn die Chance, sich zu sammeln.
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Die verbale Stille – einfach schweigen
Ein bewusster Verzicht auf Reden schärft die Wahrnehmung und das Urteilsvermögen. Probier das aus: nimm dir täglich einige Minuten, in denen du nicht sprichst – und beobachtest, was es mit dir macht.
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Die innere Stille – Das Beruhigen des Geistes
Dies ist die Königsdisziplin. Die Fähigkeit, das Gedankenkarussell anzuhalten. Es bedeutet nicht, nicht zu denken – sondern das Denken nicht unkontrolliert laufen zu lassen. Meditation, Achtsamkeit, bewusste Atmung – all das hilft, diese innere Stille zu kultivieren. Und genau dort entstehen oft die besten Ideen, die klarsten Entscheidungen, die präzisesten Techniken.
In der Kampfkunst gibt es drei Geisteszustände, die diese innere Ruhe beschreiben:
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Mushin: Konzentration und Achtsamkeit im gegenwärtigen Moment
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Zanshin: Geistige Klarheit und Abwesenheit von Gedanken während der Aktion
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Fudoshin: Innere Stabilität und Gelassenheit, die auch im Chaos nicht ins Wanken geraten.
Diese Zustände sind keine Theorie – sie sind trainierbar. Und der Weg dorthin führt über die Stille.
Wie du Stille in dein Leben integrierst
Wenn du das nächste Mal das Gefühl hast, ich muss schneller sein, ich muss mehr tun, erinnere dich: statt hecktischer zu handeln, erlaube dir ein kurzer Moment der Stille.
Ein paar einfache Wege, Stille bewusst in deinen Alltag einzubauen:
✅ Lass dein Handy liegen: schaut nicht aufs Display, sondern in die Augen deines Gegenüber.
✅ Gönn dir Denk-Spaziergänge: Keine Podcasts, kein Scrollen. Nur Gedanken, die sich sortieren dürfen.
✅ Gewöhne dich an Stille: Kein Hintergrundgeräusch. Nur du und dein Denken.
✅ Schaffe deinen Rückzugsort: Ein Platz, ein Ritual, ein Moment nur für dich.
Unterschätze Stille nicht.
Sie zentriert dich, schärft deinen Fokus und lässt echte Klarheit entstehen.
Ob auf der Matte, im Meeting oder mitten in der Entscheidung: Nicht immer gleich losspringen. Erst inmitten des Lärms zentrieren, die Stille hören. Sie ist nicht das Hindernis, sie ist der Weg.
Manchmal brauchen wir einen Sparringspartner – nicht nur im Training, sondern auch, wenn es darum geht, Klarheit zu gewinnen, Entscheidungen zu treffen oder sich selbstbewusst durchzusetzen.
In meinen 1:1 Coaching und Trainings unterstütze ich dich dabei, Fokus zu finden, innere Stärke aufzubauen und dich im Job zu entfalten. Lass uns sprechen.